Freitag, 14. September 2012

„Geschichten meiner (Groß-)Eltern“

Projektnummer 2010-1-BE3-GRU06-02458-3, gefördert im Rahmen des EU-Grundtvig-Programms „Lebenslanges Lernen“

Vier Institutionen kurdischer Immigranten aus vier EU-Staaten (Koerdisch Instituut VZW, Belgien, Koordinator; Internationaler Verein für Frieden und Gerechtigkeit – Pro Humanitate e.V., Deutschland; Kurdiska Institutet, Schweden und Institut für Kurdologie, Österreich) konzentrierten sich von 2010 bis Juli 2012 in einer Serie von Interviews mit in Europa lebenden Kurden darauf, dir richtige Balance zu finden zwischen Erhaltung der kurdischen Identität, Kultur und Sprache bei gleichzeitiger Integration in eine völlig andere, die europäische Kultur. Dabei ging es darum die Erfahrungen und Unterschiede zwischen den Angehörigen der verschiedenen Generationen von Migranten herauszuarbeiten. Während die erste Generation kurdischer Flüchtlinge und Immigranten sich noch stark mit den Traditionen ihres Heimatlandes verbunden fühlt, haben sie sich oft in der neuen europäischen Heimat nicht voll integriert, etwa auch die Sprache der neuen Heimat nicht ausreichend erlernt. Die zweite und dritte Generation lebt ein Leben zwischen beiden Kulturen, das häufig Identitäts- und Zugehörigkeitsprobleme mit sich bringt. In vielen Migrantengemeinschaften führen diese Unterschiede zwischen der ersten Migrantengeneration und der zweiten und dritten zu Generationskonflikten, den Ängsten der älteren vor dem Verlust der Sprache, Kultur, Werte und Traditionen ihrer Heimat durch die Jungen in Europa.
Das Projekt zielte darauf ab, den Dialog zwischen den Migrantengenerationen zu fördern und insbesondere auch der zweiten und dritten Generation verstärkt die Erfahrungen der Eltern, Groß- ja mitunter auch Urgroßeltern, der alten Traditionen aus der Heimat, der bitteren Erfahrungen der Eltern in einem Dasein in Unterdrückung, Verfolgung, Krieg, Flucht und Tod zu vermitteln, um auch Traumen besser zu verarbeiten, das Verständnis der Jungen für die Geschichte ihrer Vorfahren zu fördern, Klischees und Vorurteile der oft europäisierten jungen Generation und deren europäischen Mitbürgern zu bekämpfen.
In einer Serie von Interviews wurde Schwergewicht auf die Erzählungen der älteren Generation aus dem reichen Schatz ihrer Jugenderinnerungen in der Heimat gelegt, aber auch auf die Erfahrungen und Nöte der jungen Generation in ihrem Leben zwischen den Kulturen. Eine Auswahl der Interviews wird zur Publikation vorbereitet.

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